MFA-ausbildungsbegleitendes Primary Care Management-Studium (PCM) - Worum geht's?

Die hausärztliche Versorgung steht vor großen Herausforderungen, insbesondere durch den zunehmenden Fachkräftemangel. Gleichzeitig wächst der Bedarf an gut ausgebildeten Praxisteams. Ab dem Wintersemester 2025/26 eröffnet sich für Abiturientinnen und Abiturienten sowie für alle Hausarztpraxen in Niedersachsen eine völlig neue Perspektive.
Mit dem ausbildungsbegleitenden Studium „Primary Care Management“ (PCM) können angehende Medizinische Fachangestellte (MFA) erstmals ihre Ausbildung mit der Weiterbildung zur Versorgungsassistentin in der Hausarztpraxis (VERAH®) und einem akademischen Bachelorabschluss (PCM) verbinden. Diese Kombination aus Praxis und Wissenschaft eröffnet neue Karrierewege für hausärztliche Fachkräfte und stärkt Hausarztpraxen mit hochqualifizierten Mitarbeitenden.
Was ist Primary Care Management?
Der Studiengang Primary Care Management wurde in Kooperation mit der FOM Hochschule für Oekonomie & Management speziell für den hausärztlichen Bereich entwickelt. Ziel ist es, angehenden MFA eine akademische Qualifikation zu ermöglichen, die sie optimal auf die Herausforderungen einer modernen Praxis vorbereitet. Das Studium vermittelt vertiefendes Wissen in verschiedenen Bereichen, die für die Arbeit in einer Hausarztpraxis von Bedeutung sind, darunter:
- Praxismanagement und betriebswirtschaftliche Steuerung
- Digitale Gesundheitsanwendungen und E-Health
- Übernahme arztentlastender Aufgaben
- Übernahme von Pflegeheim-, Disease- und Praxismanagement
- Anatomie, Diagnostik und medizinische Assistenz
Während der Ausbildung absolvieren die Studierenden sowohl die vorgegebenen MFA-Ausbildungsinhalte (praktische Arbeit in der Hausarztpraxis plus Berufsschule) als auch zwei Online-Vorlesungen pro Woche. Ergänzt wird das Studium durch die Weiterbildung zur VERAH, die zusätzliche Kompetenzen in der Patientenbetreuung vermittelt. Weitere Informationen finden Interessierte unter: https://www.haevn.de/index.php/verband/service/mfa-mit-pcm-verah
Vorteile für angehende MFA / PCM-Studierende
Das MFA-ausbildungsbegleitende PCM-Studium ist ideal für alle, die sich eine zukunftssichere, anspruchsvolle und vielseitige Karriere in der Hausarztmedizin aufbauen möchten und für die ein Medizinstudium (zunächst) nicht in Frage kommt. Die wichtigsten Vorteile für die angehenden Fachkräfte sind:
Theorie und Praxis ideal verknüpft: PCM-Studierende erwerben fundiertes akademisches Wissen und setzen es direkt in der Hausarztpraxis um – eine Kombination, die sie optimal auf verantwortungsvolle Aufgaben vorbereitet.
Höhere Qualifikation – bessere Perspektiven: Der Bachelorabschluss eröffnet Karrieremöglichkeiten in Praxismanagement, Gesundheitsberatung oder spezialisierten Tätigkeitsfeldern der hausärztlichen Primärversorgung.
Finanzielle Sicherheit: Anders als bei einem klassischen Vollzeitstudium erhalten Studierende eine reguläre Ausbildungsvergütung.
Frühzeitige Verantwortung: Durch die Verbindung von Studium und praktischer Arbeit übernehmen Studierende schneller eigenständige Aufgaben und gestalten aktiv den Praxisalltag mit.
Attraktive Zukunftsaussichten: Hausarztpraxen stehen vor steigenden Anforderungen, und Fachkräfte mit zusätzlichen Kompetenzen in der Patientenversorgung und im Management sind gefragter denn je.
Vorteile für Hausarztpraxen
Für Hausarztpraxen bietet das ausbildungsbegleitende Studium die Möglichkeit, qualifizierte und selbst ausgebildete Nachwuchskräfte frühzeitig zu gewinnen und langfristig zu binden. Die wichtigsten Vorteile für Hausarztpraxen sind:
Hochqualifizierte Mitarbeitende mit erweiterten Kompetenzen: Absolventinnen und Absolventen sind nicht nur in der Patientenbetreuung geschult, sondern können auch anspruchsvolle Aufgaben im Management und in der Praxisorganisation übernehmen.
Mehr Fachwissen in der Praxis: Durch das Studium erlernen die angehenden PCM-Studierenden vertiefte medizinische und organisatorische Kenntnisse, die direkt im Praxisalltag eingesetzt werden können.
Steigerung der Attraktivität als Ausbildungsbetrieb: Praxen, die Ausbildungsplätze für das PCM-Studium anbieten, positionieren sich als innovative Arbeitgeber und machen talentierte Nachwuchskräfte auf sich aufmerksam.
Langfristige Mitarbeiterbindung: Durch die intensive Ausbildung innerhalb der Praxis wächst die Verbundenheit zwischen Studierenden und Betrieb, was zu einer höheren Verbleibquote nach der Ausbildung führt.