Skip to main content

Die Hausarztzentrierte Versorgung (HZV) steigert nachweislich Prävention und Impfquoten in Niedersachsen

 |  Presseerklärungen
Thorsten Schmidt (stellvertretender Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen), Jan Seeger (stellvertretender Vorstandsvorsitzender der AOK Niedersachsen) und Dr. Matthias Berndt (Landesvorsitzender des Hausärztinnen- und Hausärzteverbands Niedersachsen) bei der gemeinsamen Pressekonferenz zur Hausarztzentrierten Versorgung und den "hausärztlichen Impfwochen".

Die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN), die AOK Niedersachsen und der Hausärztinnen- und Hausärzteverband Niedersachsen (HÄVN) haben heute in Hannover gemeinsam die sehr positiven Ergebnisse der Auswertung der Hausarztzentrierten Versorgung (HZV) präsentiert.

In der HZV ist die Hausärztin oder der Hausarzt die erste Anlaufstelle für Patientinnen und Patienten und koordiniert alle Behandlungsschritte. Die Studie zeigt deutliche Erfolge bei der Verbesserung der Präventionsmaßnahmen und der Impfquoten in Niedersachsen.

Mehr Prävention – Bessere Versorgung

Die Ergebnisse belegen: Teilnehmende des HZV-Programms nehmen deutlich häufiger an Vorsorgeuntersuchungen teil und lassen sich öfter impfen als nicht eingeschriebene Patientinnen und Patienten. Beispielsweise ist die Wahrscheinlichkeit, eine Grippeschutzimpfung zu erhalten, bei HZV-Teilnehmenden um 36 Prozent höher als bei Nichtteilnehmenden, bei der Gürtelrose-Impfung um 38 Prozent. Auch Früherkennungsuntersuchungen, wie Hautkrebsscreenings und Darmkrebsvorsorge, werden bis zu 52 Prozent häufiger in Anspruch genommen. Chronisch Erkrankte profitieren ebenfalls: Sie nehmen verstärkt an Disease-Management-Programmen teil, was nachweislich zu einer besseren Versorgung ihrer Erkrankungen führt.

Nachhaltige Entlastung des Gesundheitssystems

Darüber hinaus trägt die HZV dazu bei, vermeidbare Krankenhausaufenthalte zu reduzieren. Die feste Einschreibung in einer Hausarztpraxis verbessert die Koordination der Versorgung, reduziert Fehl- und Überversorgungen und stärkt die Rolle der Hausärztinnen und Hausärzte als primäre Ansprechpartner. Diese koordinierte Betreuung entlastet das Gesundheitssystem und sorgt für eine effizientere Nutzung der Gesundheitsressourcen.

HZV – eine hochwertige und moderne Form der Versorgung

Thorsten Schmidt, stellvertretender Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN), bewertet die HZV so: „Mit der Teilnahme an der Hausarztzentrierten Versorgung entscheiden sich Patientinnen und Patienten für eine hochwertige und moderne Form der Versorgung. Die größten Vorteile für Patientinnen und Patienten sind dabei unter anderem ein verbindlicher Ansprechpartner bei allen gesundheitlichen Fragen – quasi der Lotse im Gesundheitssystem. Dazu kommen eine bessere Koordination der Behandlungsabläufe und eine intensivere hausärztliche Betreuung.“

Mit einem festen Ansprechpartner von besserer Versorgung profitieren

Jan Seeger, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der AOK Niedersachsen: „Wer mit seiner Hausärztin oder seinem Hausarzt einen festen Ansprechpartner hat, profitiert von einer besseren Versorgung. Das zeigt die Evaluation unserer Hausarztzentrierten Versorgung. Teilnehmende sind häufiger geimpft, sie nehmen Früherkennungsuntersuchungen öfter in Anspruch und nehmen eher an speziellen Programmen für chronisch Erkrankte teil. Damit ist die Hausarztzentrierte Versorgung ein echter Mehrwert für unsere Versicherten.“

Hausarztprogramme - ein klarer Mehrwert für unsere Patientinnen und Patienten

Dr. Matthias Berndt, Landesvorsitzender des Hausärztinnen- und Hausärzteverbands Niedersachsen und erfahrener Allgemeinmediziner, zeigt sich begeistert: „Die Auswertung des HZV-Vertrags der AOK Niedersachsen bestätigt eindrucksvoll, welchen klaren gesundheitlichen Mehrwert das Hausarztprogramm für unsere Patientinnen und Patienten hat. Gerade in einem Gesundheitssystem, das mit Unter-, Über- und Fehlversorgung kämpft, zeigt sich, dass die Einschreibung in eine Hausarztpraxis die Inanspruchnahme von Präventionsleistungen verbessert und vermeidbare Krankenhauseinweisungen reduziert.“

Impfsaison in Hausarztpraxen hat begonnen

Dr. Ilka Aden, Vorsitzende des Hausärztinnen- und Hausärzteverbands Braunschweig, betont die Vorteile des Hausarztprogramms: „Die HZV ermöglicht den Patientinnen und Patienten eine umfassende Versorgung. Alle sollten die Chance nutzen, Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen wahrzunehmen.“ Dr. Aden empfiehlt darüber hinaus, dass Menschen über 60 und chronisch Kranke sich dringend gegen Grippe impfen lassen sollten. Viele Hausarztpraxen bieten zudem die Möglichkeit, den Impfschutz gegen Covid-19 aufzufrischen. Sie rät, diese Gelegenheit zu nutzen, um gut vorbereitet in die kalte Jahreszeit zu starten.

Start der „hausärztlichen Impfwochen“ – Fokus auf Prävention

Im Rahmen des Pressetermins hat der Hausärztinnen und Hausärzteverband Niedersachsen, die „hausärztlichen Impfwochen“ gestartet. In den kommenden Wochen werden Hausarztpraxen verstärkt zu den von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlenen Impfungen im Herbst – insbesondere gegen Grippe und Corona – aufklären. Jan Seeger, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der AOK Niedersachsen, und Thorsten Schmidt, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen, wurden bereits nach der Vorstellung der HZV-Studie gegen Grippe geimpft.

Warum gegen Grippe impfen lassen?

Die Influenza, so der Fachausdruck für die Grippe, ist nicht zu unterschätzen. Hohes Fieber, Husten oder Halsschmerzen, Abgeschlagenheit, starke Kopf- und Gliederschmerzen – die typischen Symptome also – stellen sich innerhalb kürzester Zeit ein. Eine Influenza kann die Betroffenen über Wochen außer Gefecht setzen und bei besonders schweren Verläufen sogar lebensbedrohlich werden. Das unterscheidet die Grippe auch von einer Erkältung, deren Symptome meist milder ausfallen.

Besonders wichtig ist die Grippe-Schutzimpfung für Personen ab 60 Jahren, Schwangere, chronisch Kranke und Personen, die in Einrichtungen mit starkem Publikumsverkehr tätig sind. Da die Influenzaviren sehr wandlungsfähig sind, wird der Impfstoff jedes Jahr an die aktuellen Virus-Varianten angepasst. Daher sollte sich Patienten jährlich in der Hausarztpraxis erneut gegen Grippe impfen lassen.


Bildunterschrift:
 Thorsten Schmidt (stellvertretender Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen), Jan Seeger (stellvertretender Vorstandsvorsitzender der AOK Niedersachsen) und Dr. Matthias Berndt (Landesvorsitzender des Hausärztinnen- und Hausärzteverbands Niedersachsen) bei der gemeinsamen Pressekonferenz zur Hausarztzentrierten Versorgung und den "hausärztlichen Impfwochen".

Hier geht es zur Pressemeldung.

Ergebnisse HZV

Download Pressebild (Quelle: HÄVN)