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Aktionsplan: Niedersachsen setzt wichtige Impulse für die Zukunft der Hausarztpraxen

 |  Presseerklärungen
Dr. Matthias Berndt, Landesvorsitzender im Hausärztinnen- und Hausärzteverband Niedersachsen.

Der Hausärztinnen- und Hausärzteverband Niedersachsen begrüßt den von Landesgesundheitsminister Dr. Andreas Philippi heute vorgestellten „10-Punkte-Aktionsplan für mehr Hausärztinnen und Hausärzte in Niedersachsen“ ausdrücklich als elementaren Schritt zur Sicherung der hausärztlichen Versorgung. Die Initiative setzt wichtige Impulse in den Bereichen Studium, Weiterbildung und Versorgung – und unterstreicht die Notwendigkeit hausärztlicher Versorgungsmodelle.

Der Aktionsplan stößt unter anderem innovative hausärztliche Versorgungsmodelle an, die in der Praxis funktionieren und umsetzbar sind. „Ein Beispiel, an dem wir bereits heute arbeiten, sind die erwähnten Hausärztliche Primärversorgungszentren (HPVZ)“, erklärt Dr. Matthias Berndt, Landesvorsitzender des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes Niedersachsen. Das HPVZ-Modell stammt direkt aus der hausärztlichen Versorgung und zeigt, wie bestehende Strukturen ausgebaut und optimal genutzt werden können. „Unsere Pilotphase belegt: Es funktioniert sofort, ohne von Grund auf neu entwickelt werden zu müssen“, betont der Allgemeinmediziner.

Primärversorgung funktioniert nur mit ausreichend qualifizierten Fachkräften, die Hausärztinnen und Hausärzte gezielt entlasten. Genau hier setzt der im Aktionsplan angesprochene berufsbegleitende Studiengang „Primary Care Management“ (PCM) an, der vom Verband gemeinsam mit der FOM Hochschule entwickelt wurde. Dieses speziell für Hausarztpraxen konzipierte Studium bietet Medizinischen Fachangestellten (MFA) eine gezielte Weiterqualifizierung und erweitert ihre Einsatzmöglichkeiten – in den bewährten Strukturen, die der Aktionsplan damit aktiv stärkt. „Ab diesem Jahr das PCM-Studium sogar ausbildungsbegleitend zur MFA-Ausbildung möglich. Damit schaffen wir eine praxisnahe Karriereperspektive, die langfristig Fachkräfte sichert – und genau die braucht es beispielsweise in den HPVZ“, so Dr. Berndt. Sie ergänzen die bereits seit mehr als 15 Jahren erfolgreich in niedersächsischen Hausarztpraxen ausgebildeten und eingesetzten VERAH („Versorgungsassistentinnen in der Hausarztpraxis“).

Ein entscheidender Hebel gegen den Hausärztemangel liegt auch in der Ausbildung von ärztlichen Nachwuchskräften. Der Verband befürwortet daher sämtliche Maßnahmen, die Medizinstudierenden den frühen Zugang zur Hausarztmedizin ermöglichen. Dazu gehören die im Plan hervorgehobenen praxisnahen Mentoringprogramme, die „Vertiefungstracks Allgemeinmedizin“ sowie die Reaktivierung bewährter Förderprogramme. „Diese Maßnahmen bauen eine ganz wichtige Brücke zwischen Theorie und Praxis“, bringt es Allgemeinmediziner Dr. Berndt auf dem Punkt. „Mit den im Aktionsplan beschriebenen Ansätzen erfahren Studierende frühzeitig, wie abwechslungsreich, sinnstiftend und befriedigend die Arbeit als Hausarzt sein kann.“

Der Hausärztinnen- und Hausärzteverband Niedersachsen befürwortet die im Aktionsplan verankerten Maßnahmen, insbesondere die Optimierung der Landarztquote, die Stärkung der Allgemeinmedizin im Studium sowie die innovativen hausärztlichen Versorgungsmodelle und unterstützt die bedarfsgerechte Umsetzung. „Der Aktionsplan gibt viele wichtige und gute Impulse. Gern bringen wir unsere langjährige Erfahrung ein und unterstützen die Weiterentwicklung und Umsetzung mit praxisnahem Know-how“, erklärt Dr. Berndt abschließend.

Hier finden Sie den 10-Punkte-Aktionsplan für mehr Hausärztinnen und Hausärzte in Niedersachsen

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